1 2 3 4 5 6 7 /////// Medienkunstausstellung Hochschule für Gestaltung Karlsruhe

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KEVIN MATWEEW


Geboren 1978

Ausbildung
2000–2001 Zwei Semester als Gasthörer an der Kunstakademie Düsseldorf, Klasse von Prof. R. Trockel im Fachbereich experimentelle Bildhauerei
2001–2005 Ausbildung zum Mediengestalter bei CHBP/Köln
seit 2005 als freier Filmschaffender tätig und realisiert Kunst- und Dokumentarfilmprojekte
2006 Gasthörer in der Medienkunst an der KHM Köln bei Matthias Müller und Marcel
Odenbach
2006–2007 Studium der Medienkunst an der HFG Karlsruhe

Ausstellungen
2001 „Rundgang“, Präsentation einer Foto- und drei Videoarbeiten im Rahmen des „Rundgangs“ der Kunstakademie Düsseldorf // „Botschaft“, Ausstellung verschiedener Künstler aus dem Umfeld der Kunstakademie Düsseldorf. Präsentation: Studie zu „Licht berühren I“ und Studie zu „Licht berühren“
2006 „Ohne Titel 01“, RAUM FÜR VIDEO, Galerie FiggevonRosen, Präsentation einer Auswahl von Videoarbeiten von Studenten der KHM Köln. Kuratiert von Georg Elben // „Im Frühling“, Silent Movie Theatre, mit IN.DELTA ZHIVAGO – Live-Vertonung des russ. Avantgarde-Stummfilms „Im Frühling“ in der Kinemathek Museum Ludwig

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Kevin Matweew - Ohne Titel 01

OHNE TITEL 01
Video-Installation, 2005
9 Min. 22 Sek. Loop, Schwarz-Weiss, ohne Ton

In der Video-Installation „Ohne Titel“ sieht der Betrachter eine Abfolge von nahen schwarz-weiss Portraitaufnahmen von Menschen verschiedenen Alters und Geschlechts. Bewegt- und Standbilder wechseln sich mit einem durchgängigen Metrum von 32 Frames und 37 Frames ab. Die Szenerie ist in eine dunkle, nächtliche Anmutung getaucht in der Ort und Anlass der Zusammenkunft unklar bleiben. Was erkennbar wird, ist dass die Personen irgendeiner Handlung beiwohnen, welche verschiedenartige Reaktionen auslöst. Die mit harten Kontrasten und klar definierten Schärfeebenen gefilmten Gesichter verschmelzen mit dem dunklen Raum im Hintergrund. Dadurch dass sich die Kamera inmitten dieser intimen Atmosphäre befindet und sich Bewegt- und Standbild abwechseln, wodurch die analytischen Fähigkeiten des fotografischen sowie des filmischen Bildes genutzt werden können, wird dem Betrachter eine sehr genaue Studie der Ausdrucksvielfalt der abgebildeten Charaktere ermöglicht. Der Verzicht auf die Tonspur erweitert einerseits den künstlichen Charakter und führt andererseits die analytische Konzentration auf das Bild fort. Die Betrachtung der Personen führt zwangsläufig zu einer Vielzahl von Fragestellungen; wer sind diese Menschen, wo befinden sie sich, was verbindet sie, wohin führen ihre Blicke...

Ausstellungsansicht "Ohne Titel 01", Kevin Matweew

Mich interessieren insbesondere die markanten, teils archaisch wirkenden Gesichtszüge der abgebildeten Personen. Durch die Schnitttechnik möchte ich deren Veränderung, welche ich bei der Montage sehr genau analysiere, herausarbeiten und wiedergeben. Dabei finde ich es einerseits interessant den durch Anhalten des Bewegungsflusses fotografisch eingefrorenen Moment zu betrachten, andererseits zu verfolgen, wie sich die Gesichtszüge teils innerhalb sehr kurzer Zeiträume verändern. Gleichzeitig findet eine Gegenüberstellung der Medien Film und Fotografie statt, welche in dieser Arbeit unter dem Oberbegriff „Portrait“ zueinander finden.

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Ausstellungsansicht "Ohne Titel 02", Kevin Matweew

OHNE TITEL 02
Video-Installation, 2006
40 Min. Loop, Farbe, ohne Ton

In der Video-Installation „Ohne Titel 02“ sieht man in einer 40-minütigen, durchgängigen Aufnahme eine nächtliche Polizei-Straßen-Kontrolle. Diese Kontrolle hat in unmittelbarer Nähe zur HFG, nämlich direkt vor dem Bundeskriminalamt stattgefunden. Diese Szenerie wird nicht dokumentarisch erläutert, sondern vielmehr künstlerisch transformiert und somit zu vielen Fragestellungen hin geöffnet. Z.B. der Frage nach der Verwendung von Licht (im Kunstwerk sowie im Polizeieinsatz), der Rechtmäßigkeit von Kontrolle und dem Anspruch auf dabei entstehende Bilder. Ein weiterer Aspekt, der die Arbeit prägt, ist die dargestellte Form von Kommunikation, die für den Betrachter nur zwischen Polizisten und Autos, also zwischen zwei abstrakten Größen stattfindet.

Das Kamerabild, welches von der „Kameraführung“ an den Einsatz von Überwachungskameras erinnert, wurde nachträglich kleiner skaliert, so dass um das Bild ein schwarzer Rahmen entsteht. Dies soll einerseits den Effekt der Beobachtung, des Gucklochs, verstärken, andererseits den fotografisch-malerischen Ansatz der Komposition unterstreichen. Es soll wirken wie ein „Bild“, welches auf einer schwarzen Fläche liegt. Sowohl durch die Komposition innerhalb des Bildes als auch die Anordnung dieses Bildes im Monitor soll die „psychische Dimension“ des gezeigten Vorgangs stärker spürbar werden.

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